9 Ex-Fußball-Profis, die heute nicht mehr berühmt sind

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Es gibt viele Fußball-Legenden; Spieler, die mit Talent ausgestattet sind und großartige Tore verwirklichten, die noch Jahre Gesprächsstoff sind. Das Los der Fußballer ist jedoch, ab ca. 40 Jahren ist das Spielen nicht mehr möglich, abhängig von der körperlichen Verfassung des Fußballspielers. Wer nicht finanziell vorsorgt und plant, ist nach einigen Jahren komplett pleite.

Einige Fußball-Profis werden vorgestellt, denen es leider derzeit finanziell schlecht geht. Die schwierige Lebenssituation hat unterschiedliche Gründe. Entweder Geldverschwendung oder Fehlinvestitionen führten zum Existenzminimum. Nicht jeder Fußballer ist in der Lage, das Geld sinnvoll anzulegen und an das Alter zu denken.

Aktive Fußballer verfügen über viel Geld; unfähige Finanzberater und Verschwendungssucht führen zum Existenzminimum.

1. Werner Lorant seinerzeit ein hervorragender Trainer

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Werner Lorant galt als harter strenger Trainer. Lorant begann seine Laufbahn als Fußballspieler, um dann als Trainer zu fungieren. Der berühmte Ex-Fußballer ist heute auf einem Campingplatz wohnhaft. Nach der Zwangsversteigerung seines Hauses in Dorfen war dies die beste Lösung. Sein Verhängnis war, sein Kapital nur in Immobilien anzulegen. Hauptberuflich ist Lorant Maler und Anstreicher. Anfang der 1980er Jahre gewann er den UEFA-Cup und außerdem den DFB-Pokal.

Sein Spitzname „Beinhart“ wurde ihm verpasst, er war als notorischer Nörgler bekannt. Seine Schimpftiraden waren ebenso legendär wie er selbst. Seine Frau verließ ihn nach 30 Ehejahren. Mit Lorant ging es steil bergab.

2. John Alieu Carew Pokalsieger 1997

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Carew ist Norweger, Sohn eines Gambiers und einer Norwegerin. Carew spielte 91 A-Länderspiele von 1998 bis zum Jahre 2011 für Norwegen. Mit 24 Toren war er eine Berühmtheit. Darüber hinaus galt er seinerzeit als bester norwegischer Fußballer und wurde mit dem „Kniksenprisen“ geehrt. Es ist bis heute nicht ganz geklärt, ob ihn sein Finanzberater betrogen hat, der immer wieder beteuert, dass es sich um ein Missverständnis handle, Schuld haben angeblich die französischen Behörden. Carew gab zu viel Geld aus.

2011 spielte Carew für West Ham United, 2012 lief sein Vertrag aus. Aufgrund seiner häufigen Aufenthalte in den Nachtclubs in Birmingham musste er den Kader verlassen.

3. Brad Friedel – auch hier ist Geldverschwendung der Grund

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Der amerikanische Torhüter blickt ebenfalls auf eine hervorragende Karriere zurück. 1992 gehörte er zur US-Auswahl der Olympischen Spiele. In der englischen Premier League schaffte er mit 310 Einsätzen den Rekord der meisten Einsätze in Folge. Bis 2019 trainierte er die New England Revolution in der Major League Scoccer; er wurde entlassen wegen zwei Niederlagen. Falsche Investitionen in Millionenhöhe in der Premier Soccer Academy führten ihn in die Insolvenz.

Etliche Investitionen im Immobilienmarkt und in Elite-Schulen endeten mit einem Fiasko. Friedel hatte zu viele Projekte, die absolut nicht lukrativ waren. Die Verkäufe der Grundstücke und Immobilien brachten ihm kein Glück, der Erlös reichte nicht annähernd. Friedel lebt heute in Armut.

4. Eike Immel – ein berühmter Torhüter

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Nach seinem Ruhm als Torhüter und Trainer endete auch dieser Traum in der Insolvenz. Um irgendwie zu überleben, nahm Immel sogar am Dschungelcamp teil. Insgesamt spielte Immel 17 Jahre Fußball. 534 Spiele absolvierte er. Unter anderem war er jüngster Torhüter in der Bundesliga bei Borussia Dortmund und in der deutschen Nationalmannschaft.

Als falsche Reaktion bewertet Immel heute, dass er, als Beckenbauer Bodo Illgner ins Tor stellte, seinen Rücktritt mit 27 Jahren erklärte. Ab diesem Zeitpunkt begannen die finanziellen Schwierigkeiten. Hüftprobleme, Scheidung und letztendlich die Privatinsolvenz nahmen ihm allen Lebensmut. Der Verdacht wegen Kokainhandel ist ein weiterer negativer Punkt in seinem Leben. Allerdings wurde Immel freigesprochen.

5. Ailton warf buchstäblich mit Geld um sich

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Ailton nahm ebenfalls im Dschungelcamp teil, weil Geldsorgen ihm das Leben erschwerten. Er spielte unter anderem im VfB Stuttgart, um später nach Aserbaidschan zu Qarabag Agdam verliehen zu werden. Hier gelangte er zu Ruhm. Im Jahre 2020 gilt Ailton noch als aserbaidschanischer Meister.

Der Trainer Pellegrino Matarazzo VfB Stuttgart behauptet, dass viele Flügelspieler aktiv sind, zwei neue Spieler wurden in der zweiten Halbzeit übernommen. Für Ailton, dem ewigen Verleihspieler, ist kein Platz. Ailton fehlen laut Trainer die notwendige Spielpraxis und Erfahrungen. Eine Verletzung am Sprunggelenk hat Ailton sozusagen den Rest gegeben. Insgesamt spielte Ailton fünf Einsätze in Pflichtspielen für Stuttgart. Auf dem Mannschaftsfoto fehlt Ailton, das sagt genug.

6. David James verlor alles in der Finanzkrise

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Der englische Fußballspieler spielte für die Nationalmannschaft der Three Lions. In 25 Jahren verdiente James nicht schlecht. Einige Pannen passierten beispielsweise beim Elfmeterschießen bei der EURO 2004 gegen Portugal. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich patzte er, Endergebnis 2:2.

Allerdings sind die finanziellen Fehlgriffe noch schwerwiegender. Er lebte auf großem Fuß und verprasste an die 40 Millionen Euro. Seine Scheidung kostete allein 3,5 Millionen Euro. Er lebte sinnbildlich gesprochen verschwenderisch, ein neues Auto muss her, wenn das alte eine Schramme hat.

Als Anzugmodell für Armani und als TV-Experte für BT Sports verdiente er außerdem recht gut. 2014 verkaufte er seine Trophäen, um über etwas Bargeld verfügen zu können.

7. Stefan Schnoor – seine finanzielle Niederlage ist beachtlich

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Den finanziellen Zusammenbruch beschreibt der bodenständige Schnoor als „unglückliche Begleitumstände“. Als Abwehrspieler für den HSV, VfL Wolfsburg und Derby County verdiente er ausgesprochen gut. Nunmehr befindet er sich in Privatinsolvenz. Er verlor sein Geld nicht aus Größenwahnsinn oder Geldverschwendung, sondern er hatte wenig Ahnung vom Finanzwesen und außerdem schlechte Berater.

Sportevent-Vermarktungen und Spieler-Beratungen führten nicht zum erhofften Profit, sondern zu großen Verlusten. Eine Zeitlang fungierte Schnoor als Sportdirektor beim VfB Lübeck. Derzeit ist er bei ACT. Global tätig. Die dort produzierten Produkte zerstören Keime, Viren und Bakterien. Schnoors Karriere erstreckt sich vom Fußballer zum Berater in der Corona-Krise, er resigniert nicht, sondern nimmt das Leben so, wie es kommt.

8. John Arne Riise – von 75.000 Euro Verdienst zur Insolvenz

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Der norwegische Fußballer war aufgrund seiner Ausdauer und allgemeinen Konstitution bekannt. Sein linker Fuß sorgte für die überdurchschnittliche Schusshärte und hohe Präzision. Riise verpflichtete sich bei FC Liverpool, um danach zu FC Bayern München zu wechseln.

Fehlinvestitionen brachten auch Riise zu Fall. Verspätete Einreichung der Jahresabschlüsse waren ebenfalls nicht förderlich. Allerdings spielt auch hier Verschwendungssucht eine Rolle. Es wird gemunkelt, dass Riise 360 Tage im Jahr im Restaurant speiste, eine halbe Million Kronen ging für Kleidung und Schuhe weg. In den Bereichen Stabilitätsfaktoren, Finanzstatus und Zahlungserfahrung verfügt Riise über null Erfahrungswerte. Riise verkaufte im Februar 2020 das Unternehmen Alle Skal Med an einen Klempner namens Joakim Bruno Larsen.

9. Christian Vieri – die Spielsucht brachte ihn um sein Vermögen

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Mit 113 Toren und 140 Ligaspielen zählte Vieri seinerzeit zu den besten Mittelstürmern. Seine größten Erfolge errang er bei Lazio Rom, dort gewann er den Supercup. Danach entschloss er sich, für AC Mailand zu spielen, um an AS Monaco ausgeliehen zu werden.

Vieri verlor 16 Millionen Euro durch Verschuldungen beim Pokerspiel in Casinos. Die Immobilienfirma BFC brachte ihm ebenfalls kein Glück. Liebesbeziehungen kamen ihm teuer zu stehen. Im Jahre 1999 gehörte Vieri zu den teuersten und besten Spielern weltweit. Vieri war als „Wandervogel“ bekannt, immerhin spielte er insgesamt in 15 Vereinen. 2009 beendete Viere seine Karriere als Fußballspieler, eigentlich schade. Vieri hätte auch in der Zukunft Erfolg gehabt.