Neuer gibt nur ein Trikot – Matthäus zeigt wahre Größe

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Ein verlorener Geldbeutel, ein ehrlicher Finder – und ein Dankeschön, das für Aufsehen sorgt. Was wie eine alltägliche Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einem öffentlichen Aufreger mit prominenter Beteiligung.

Der Münchner Taxifahrer Hazir S. zeigt sich enttäuscht über den Umgang eines bekannten Fußballstars mit einer guten Tat. Während viele von einem großzügigen Finderlohn ausgehen, bleibt das Geschenk eher symbolisch. Erst ein anderer Fußballheld bringt unerwartet Glanz in die Geschichte – und zeigt, was wahre Anerkennung bedeutet. Doch was war genau geschehen? Und wie kam es zur viel diskutierten Geste eines Fußball-Idols?

1. Eine ganz normale Taxifahrt

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Hazir S., Vater von vier Kindern, fährt seit Jahren Taxi in München. In einer frühen Morgenschicht bringt er einen prominenten Fahrgast vom Odeonsplatz ins nahegelegene Lehel. Es handelt sich um Nationaltorhüter Manuel Neuer.

Die Fahrt ist ruhig, das Ziel schnell erreicht. Für Hazir endet damit seine Schicht – was er zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Neuer lässt seine Geldbörse mit 800 Euro Bargeld im Fahrzeug zurück. Für den ehrlichen Taxifahrer beginnt damit eine kleine Odyssee, die ihn weit über seine üblichen Arbeitswege hinausführt. Denn: Er will das Portemonnaie unbedingt persönlich zurückgeben.

2. Ein langer Weg für eine gute Tat

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Nach ein paar Stunden Schlaf macht sich Hazir S. auf den Weg. Auf dem Ausweis im Portemonnaie steht Neuers Name und eine Adresse im Lehel. Doch dort trifft er niemanden an. Also fährt er weiter – bis zum Tegernsee, wo der Fußballstar ein Anwesen besitzt.

Auch dort öffnet niemand. Ein Passant verweist ihn auf Neuers Berater in der Nähe. Hazir klingelt, übergibt das Portemonnaie persönlich an den Vertrauten des Torhüters und hinterlässt seine Kontaktdaten. Ohne Erwartung, aber in der Hoffnung auf ein kleines Zeichen der Wertschätzung. Zwei Wochen später meldet sich dann etwas per Post.

3. Ein Paket, das Fragen aufwirft

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Als das Paket eintrifft, hofft Hazir auf ein persönliches Zeichen oder zumindest einen Finderlohn. Der Inhalt jedoch: ein unterschriebenes Trikot von Manuel Neuer – ohne Begleittext, ohne Nachricht, ohne Dank. Für Hazir eine Enttäuschung.

Er fühlt sich mit dem symbolischen Geschenk alleingelassen und nicht ernst genommen. Im Interview mit der Bild sagt er offen: „Dieser Finderlohn ist ein Hohn.“ Besonders als Vater von vier Kindern hätte er sich ein wenig mehr Anerkennung für seine Mühen erhofft. Denn mit einem Trikot – so edel es gemeint sein mag – kann man keine Rechnungen bezahlen.

4. Die Geschichte geht viral

Die mediale Berichterstattung lässt nicht lange auf sich warten. Viele Leser, vor allem Fußballfans, reagieren kritisch auf Neuers Umgang mit dem ehrlichen Finder. Im Netz wird diskutiert, ob ein Fußballprofi mit Millionengehalt mehr hätte tun können – oder müssen.

Gleichzeitig wächst die Aufmerksamkeit für Hazir S., der mit seinem Verhalten moralisch überzeugt. Seine Geschichte berührt viele Menschen, doch eine Reaktion sticht besonders hervor: Ausgerechnet ein ehemaliger Weltmeister wird auf das Schicksal des Taxifahrers aufmerksam – und entscheidet sich kurzerhand zu handeln. Ganz ohne Pflicht, aber mit Herz.

5. Matthäus meldet sich – und handelt sofort

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Lothar Matthäus, Deutschlands Rekordnationalspieler, liest den Artikel in der Bild-Zeitung – und zögert keine Sekunde. Er kontaktiert die Redaktion und lässt Hazir S. 1000 Euro Finderlohn zukommen.

Zusätzlich kauft er ihm das Trikot ab – mit der Absicht, es für „Ein Herz für Kinder“ zu versteigern. Matthäus legt sogar noch ein eigenes, signiertes Trikot oben drauf. Für ihn sei das Engagement des Taxifahrers ein Zeichen echter Zivilcourage. Er sagt: „Ich weiß, was es heißt, seinen Geldbeutel zu verlieren. Hazir hat Manuel einen Riesenärger erspart – das verdient Respekt.“

6. Ein Held aus dem Taxi – und ein Fußballidol mit Herz

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Hazir S. ist überwältigt. Bei einem persönlichen Treffen mit Lothar Matthäus kann er sein Glück kaum fassen: „Lothar ist der Beste. Ich fand ihn schon als Spieler gut – aber jetzt ist er mein Held.“ Während Neuer mit Schweigen reagiert, sorgt Matthäus mit seiner Aktion für ein echtes Happy End.

Die Geschichte zeigt, dass Anstand, Dankbarkeit und Menschlichkeit nicht vom Bankkonto abhängen. Manchmal braucht es nur eine ehrliche Geste, um Vertrauen zurückzugeben. Und manchmal ist ein Weltmeister nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Leben ein echter Champion.

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Der größte lebende Organismus der Welt ist ein Klonkollektiv von Pappeln, genannt Pando, im Fishlake National Forest in Utah, USA. Pando erstreckt sich über etwa 43 Hektar und besteht aus genetisch identischen Bäumen, die durch ein gemeinsames Wurzelsystem verbunden sind. Dieses beeindruckende Netzwerk wird auf mindestens 80.000 Jahre geschätzt und zeigt die erstaunliche Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit von Pflanzen.