Juventus hat längst einen Blick auf Josip Stanisic geworfen – doch der Weg vom ersten Flirt zum Vertragsabschluss ist voller Fallstricke. Hinter den Kulissen läuft ein spannendes Transferspiel, bei dem sich beide Klubs bislang bedeckt halten und doch jede Bewegung des anderen genau registrieren.
Ein Anruf aus Turin

Juventus-Sportdirektor Cristiano Giuntoli griff im Spätsommer persönlich zum Telefon: In München wollte man hören, ob der 25-jährige Kroate überhaupt zu haben sei. Die „Alte Dame“ sucht seit Monaten nach einem vielseitigen Rechtsverteidiger, der auch innen aushelfen kann – exakt das Profil, das Stanisic verkörpert.
Die höfliche Nachfrage blieb nicht unbeobachtet. Bayern registrierte das Interesse, verwies jedoch zunächst darauf, dass Stanisic einen langfristigen Vertrag besitzt und unverzichtbar geworden ist.
Lassen Sie uns einen Schritt tiefer in Juves Planungen eintauchen …
Warum gerade Stanisic?

Seit seiner Leih-Rückkehr aus Leverkusen hat der Münchner Eigengewächs einen Sprung gemacht: Kompany setzt ihn abwechselnd rechts, links und im Zentrum ein – ohne Qualitätsverlust. Diese taktische Flexibilität machte ihn auf dem Markt plötzlich heiß.
Turins Scouting-Abteilung sieht in ihm den perfekten Ergänzer für Trainer Motta, der eine Dreierkette bevorzugt und variable Flügelläufe verlangt. Doch Juve weiß: Bayern verkauft ungern etablierte Stammkräfte.
Spannender wird es, wenn es um konkrete Zahlen geht …
Verhandlungspoker in München

Intern signalisierte Bayern, dass man sich nur bei einer „außergewöhnlichen Offerte“ überhaupt an den Tisch setzen würde. Juves erste Gedankenspiele orientierten sich an Marktwert-Vergleichen von 30 bis 35 Millionen Euro – Summen, die in München nicht einmal eine Antwort provozierten.
Gleichzeitig drängt die Zeit: Juve muss Verkäufe abschließen, ehe frisches Kapital für Einkäufe frei wird. Die Italiener sondieren daher Alternativen, halten aber den Draht nach München warm.
Und dann fiel plötzlich eine Zahl, die alles veränderte …
Die magische 50-Millionen-Marke

Laut Star-Insider Fabrizio Romano legte Bayern ein Preisschild von 50 Millionen Euro fix auf den Tisch. Turin stufte diese Forderung sofort als „außer Reichweite“ ein und brach die Gespräche vorläufig ab. Im Hintergrund prüfte man, ob sich der Betrag mit Bonuspaketen drücken ließe – bisher ohne Erfolg.
Bemerkenswert: Bayern bot Juve ersatzweise Sacha Boey zu einem deutlich niedrigeren Kurs an, doch die Bianconeri winkten ab. Damit bleibt Stanisic vorerst unantastbar – zumindest, solange niemand bereit ist, die ganze Summe zu zahlen.
Bleibt die Frage, ob das Kapitel wirklich schon beendet ist …
Blick in die Zukunft

Stanisic selbst fühlt sich in München wohl, hat ein Arbeitspapier bis 2029 und winkt aktuell jedem Abwerbeversuch freundlich ab. Doch Juve will die Akte nicht schließen: Spätestens im Januar könnte ein neuer Versuch starten, falls Verkäufe wie Tim Weah oder Fabio Miretti genügend Budget freischaufeln.
Für Bayern ist klar: Unter 50 Millionen bewegt sich nichts – und selbst dann nur, wenn Kompany einen gleichwertigen Ersatz präsentiert bekommt. Bis dahin bleibt das Transfer-Drama um Stanisic ein schwelender Zündstoff, der jederzeit erneut hochgehen kann.
Weiter geht’s – wer knickt zuerst ein?