Ein leises Raunen geht durch Münchens Kabinengänge: Droht dem Rekordmeister der Verlust seines wohl spannendsten Mittelfeld-Talents?
Das Rätsel um Paul Wanner

Erst 19 Jahre alt, doch gefühlt schon ein alter Bekannter – Paul Wanner schickt sich an, das größte bayerische Transfer-Drama dieses Spätsommers zu werden. Seit Tagen mehren sich Hinweise, dass nicht nur halbe Bundesliga-Konkurrenten, sondern auch ausländische Topklubs bei seinem Berater Schlange stehen. Der U21-Nationalspieler selbst trainiert zwar hochkonzentriert an der Säbener Straße, doch das Telefon seines Umfelds klingelt häufiger als der Pausenpfiff in Heidenheim, wo Wanner vergangene Saison als Leihgabe glänzte.
Intern haben die Bayern-Bosse längst ein Rechenexempel aufgemacht: Jamal Musialas Fitness, Thomas Müllers Abschied und ein mögliches Offensiv-Update mit Nick Woltemade bilden die Variablen. Bleibt Musiala länger draußen oder zögert Woltemade, rückt Wanners Verbleib automatisch näher – andernfalls stehen Ausleihe oder Verkauf plötzlich auf Grün.
Lasst uns deshalb einen Blick darauf werfen, wer im eigenen Land schon den roten Teppich ausgerollt hat.
Bundesliga-Rivalen wittern ihre Chance

VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, ja sogar Dortmund – sie alle sollen Wanner längst ein Entwicklungspaket geschnürt haben, das regelmäßige Einsätze und eine zentrale Spielmacher-Rolle verspricht. Für die Bayern bedeutet jeder innerdeutsche Wechsel nicht nur ein Talentverlust, sondern auch die potenzielle Stärkung eines direkten Titelkonkurrenten.
Die Argumente der Interessenten sind bestechend: In Heidenheim sammelte Wanner bereits elf Scorerpunkte und bewies, dass er Bundesliga-Tempo und internationale Abende gleichermaßen verkraftet. Doch das alles verblasst neben der Versuchung, in München gemeinsam mit Harry Kane auf die Champions-League-Bühne zu stürmen – vorausgesetzt, er bekommt dort Minuten.
Doch ausgerechnet ein traditionsreicher Klub außerhalb Deutschlands könnte diese Pläne endgültig ins Wanken bringen …
Lockrufe aus Eindhoven – und mehr

PSV Eindhoven hat laut Brancheninsidern den konkretesten Vorstoß gewagt. Der niederländische Spitzenverein lockt nicht nur mit direkter Champions-League-Teilnahme, sondern auch mit einer Ausstiegsklausel, die bei späterem Weiterverkauf dreistellige Millionen verspricht. Parallel prüfen Serie-A-Scouts Wanners Situation, während in England ein Premier-League-Mittelfeldgigant bereits erste Gespräche sondiert haben soll.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl kontert mit harten Fakten: Vertrag bis 2027, hohes Preisschild, dazu eine interne Einsatzgarantie – sobald sich Kompanys Kaderpuzzle löst. Alles läuft auf einen Showdown bis zur letzten Transferstunde hinaus; die Frage ist nur, ob Wanner die Geduld für ein weiteres Münchner Kapitel aufbringt.
Und damit sind wir beim alles entscheidenden Moment angelangt …
Wanners letzte Kurve – Bleiben, Leihen, Gehen?

Hinter verschlossenen Türen soll der Youngster klargemacht haben: „Ich will spielen – egal, wo.“ Zieht Bayern seinen Wunschstürmer nicht an Land, rückt eine Rolle als Musiala-Backup und Müller-Erbe in greifbare Nähe. Kommt dagegen noch ein Offensiv-Neuzugang, wird entweder die PSV-Offerte konkret oder eine Bundesliga-Leihe mit Kaufoption zementiert.
Wanner selbst hält die Spannung hoch: Noch vor dem Bundesliga-Start wolle er wissen, ob er bei der Klub-WM im Winter im roten Trikot auflaufen darf – oder bereits in einer anderen Farbe. Nur eines scheint sicher: Verliert Bayern dieses Mittelfeld-Juwel, ist es nicht allein sportlicher Schmerz, sondern das Eingeständnis, dass selbst an der Isar kein Talent unverkäuflich bleibt.
Was das für die langfristige Machtbalance im deutschen Fußball bedeutet – darüber wird man wohl noch lange diskutieren.