Das wäre die beste DFB-Elf aller Zeiten

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Nach jedem Fußballturnier, das zu Ende gegangen ist – mal mehr und mal weniger erfolgreich – stellen wir uns alle die Frage, ob wirklich die stärkste DFB-Elf auf dem Platz stand. Meistens kommen wir im Falle eines zu frühen Ausscheidens dann zu dem Ergebnis, dass vieles falsch war.

Schnell werden die Schreie nach den „Typen von damals“ laut. Wo sind die Spieler, die uns groß gemacht und Titel gesichert haben? Sie sind oft nicht mehr da, aber es ist immer schön, sich an die Creme de la Creme zu erinnern. Heute möchten wir die in unseren Augen 11 besten DFB Spieler aller Zeiten präsentieren und stellen in dem Zuge unsere Traumelf auf!

1. Im Tor steht Manuel Neuer

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Im Tor gibt es wohl keine andere Wahl als einen der besten Torhüter aller Zeiten – was weltweit gilt – zu nominieren. Wir waren in Deutschland immer sehr gesegnet, wenn es um Torhüter geht und werden es hoffentlich auch in Zukunft sein.

In der Vergangenheit hüteten zum Beispiel Sepp Maier, Toni Schuhmacher, Andreas Köpke oder Oliver Kahn das Tor. Gerade bei Letzterem stellt sich die Frage, ob er in eine Traumelf gehört. Wir haben uns für den Weltmeister von 2014 entschieden, auch wenn wir fraglos auch „Titan“ Oliver Kahn in den Kasten stellen könnten. Aber Kahn sitzt definitiv auf der Bank, sodass wir regelmäßig wechseln können.

2. Der Kaiser geht in die Innenverteidigung

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Wir haben in unserem System keinen Libero, aber das macht nichts: „Kaiser“ Franz Beckenbauer wird einfach zum Innenverteidiger umfunktioniert. Bis heute ist es ja nicht total unüblich, dass ein Innenverteidiger wie Mats Hummels in manchem Spiel eher als Libero fungiert.

Also können wir Franz auch in die IV stellen. Als Spieler gewann Franz die Weltmeisterschaft 1974, wurde zum Vize-Weltmeister 1966 und erreichte auch bei der Europameisterschaft 1976 den Vize-Titel. Er wurde viermal zum Fußballer des Jahres in Deutschland gekürt und holte als Trainer den Weltmeistertitel 1990. Insgesamt gehört Franz Beckenbauer zu den größten Legenden aller Zeiten im Fußball und darf in so einer Elf nicht fehlen.

3. Linker Außenverteidiger: Andreas Brehme räumt ab

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Wir spielen mit einer Viererkette hinten und beginnen mit der Position des linken Außenverteidigers. Andreas Brehme fand dort seine Stammposition und wurde zu einem Weltstar, der unter anderem für den FC Bayern München, den 1. FC Kaiserslautern und Inter Mailand auflief.

Andy wird uns für seine schnörkellose Art immer in Erinnerung bleiben. Als Mann eher einfacher Worte präsentierte er sich ebenso auf dem Platz: Er konzentrierte sich auf das Wesentliche und versenkte seine Elfmeter sehr sicher – so unter anderem im WM Finale 1990. Brehme trat an, zeigte keine Nerven und markierte den entscheidenden Treffer zum 1:0, der uns den Sieg über Argentinien und damit den Weltmeistertitel bescherte.

4. Die rechte Seite gehört Philipp Lahm

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Philipp Lahm durchlebte einen kometenhaften Aufstieg. Er entwickelte sich in der Jugend des FC Bayern zu einem tollen Talent und wurde dann zum VfB Stuttgart verliehen. Dort spielte er sich mit unglaublichen Leistungen ins Rampenlicht, ehe er zum FC Bayern zurückkehrte.

In der Folge wurde aus ihm einer der besten Rechtsverteidiger der Welt und es sollte nur eine logische Folge sein, dass er auch in der Nationalmannschaft große Taten vollbringt. So kam es auch: Lahm trug maßgeblich dazu bei, dass die DFB-Elf 2014 in Brasilien den Weltmeistertitel gewann. Danach trat er zurück und beendete später seine Karriere in vergleichsweise jungen Jahren. Lahm wusste eben schon immer, was er wollte.

5. An der Seite des Kaisers steht ein Gott: Jürgen Kohler

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JÜRGEN KOHLER, FUSSBALLGOTT! JÜRGEN KOHLER, FUSSBALLGOTT! So hallte es jahrelang durch deutsche Stadien. Der „Kokser“ Jürgen Kohler gilt für viele bis heute als der vielleicht beste und zwei-kampfstärkste Innenverteidiger, den Deutschland je hatte.

Der Weltmeister von 1990 machte viele große Spiele im DFB-Dress und lief daneben unter anderem für Juventus Turin und Borussia Dortmund auf. 1997 gewann er mit dem BVB die Champions League und klärte in einer legendären Szene im Halbfinalspiel gegen Manchester United auf der Linie – im Liegen! Seitdem gab es keinen Zweifel mehr daran, dass Kohler ein Fußballgott sein müsse. Die Gesänge halten bis heute an – Kohler gehört definitiv in die Top-Elf!

6. Auf die Kampfkraft von Thomas Müller verzichten wir nicht

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Thomas Müller ist der erfolgreichste deutsche Fußballer aller Zeiten. Das ist nun offiziell. Die Legende des FC Bayern hat 27 Titel gewonnen, was vor ihm noch niemand geschafft hat.

In der Nationalelf war Müller lange nicht wegzudenken. Seine wichtigen WM-Tore trugen dazu bei, dass das Team bei vielen Turnieren vorne dabei war und 2014 den Titel endgültig zurück nach Hause holen konnte. Müller kehrte nach einer Pause zur EM 2020 zurück und wird vermutlich auch noch eine weitere WM spielen. Sein Teamgeist, sein Wille, seine Einstellung – als „Raumdeuter“ mit Herz ist Thomas nicht wegzudenken und wird hoffentlich noch im hohen Alter für Deutschland netzen.

7. Lothar Matthäus – ein brillanter Kicker

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Lothar Matthäus darf in keiner Bestenliste fehlen und erst recht nicht dann, wenn wir unsere Traumelf in IRGENDEINER Form aufstellen. Er gehört zu den besten Spielern, die Deutschland je hatte und wurde nicht umsonst im Jahr 1990 zu Europas Fußballer des Jahres und ein Jahr später zum besten Fußballer der Welt ernannt.

Seine weiteren Titelgewinne: Er wurde Europameister 1980 und natürlich Weltmeisterspieler im Jahr 1990. Später spielte er im DFB-Dress und beim FC Bayern eher den Libero, aber seine größte Zeit hatte er als Mittelfeldspieler mit großer Torgefahr. In seinen 150 Nationalelfeinsätzen erzielte der bis zum heutigen Tage Rekordspieler 23 Tore zwischen 1980 und 2000.

8. Bastian Schweinsteiger landet im Mittelfeld

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Mittlerweile ist er TV-Experte, doch weitaus mehr beeindruckte uns Bastian Schweinsteiger in seinen 121 Länderspielen zwischen 2004 und 2014. Auch auf Vereinsebene feierte er eine große Karriere, die hauptsächlich beim FC Bayern stattfand, ehe er sie bei anderen Klubs ausklingen ließ.

2010 und natürlich insbesondere 2006 begeisterte er Fußballdeutschland bei der WM im eigenen Land bereits sehr, doch noch wichtiger waren seine Beiträge zum Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien. Ohne seine herausragende Leistung im Finale gegen Argentinien hätten wir den Pokal womöglich nicht in die Luft stemmen dürfen. Dafür sind wir Basti für immer dankbar – Typen wie er fehlen in der Tat aktuell ein wenig.

9. Der Kapitano – Michael Ballack darf nicht fehlen

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So ein bisschen wird Michael Ballack manchmal vergessen, da er nie einen großen Titel gewinnen konnte. Seine individuellen Leistungen in sehr dünnen DFB-Jahren bleiben aber unbestritten. Er führte die nicht gerade starke Nationalmannschaft 2002 ins WM-Finale, wo er leider gelb gesperrt fehlte. Als einziger Weltklassespieler ging er voran und gab als Anführer und „Kapitano“ 100 % auf dem Platz.

Bei der EM 2008 führte er die Mannschaft ins Finale, wo man leider Spanien unterlag. Ballack hätte einen Titel mit dem Nationalteam sehr verdient gehabt – auf Vereinsebene spielte er derweilen für Bayer Leverkusen, den FC Bayern und später Chelsea. Überall avancierte er zum so wichtigen Leader.

10. Der Rekordtorschütze Miroslav Klose steht natürlich im Sturm

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Es müssen ja nicht immer total kreative und gewitzte Lösungen sein. Manchmal muss man auch die offensichtliche Lösung suchen. Wie könnten wir jemals Miroslav Klose weglassen, wenn es um die Besten aller Zeiten geht? Der WM-Rekordtorschütze löste 2014 beim legendären 7:1 gegen Brasilien Ronaldo ab.

In seinen 137 Länderspielen schoss Klose 71 Tore – seine wundervolle Karriere krönte er mit dem Gewinn des WM-Titels 2014. Was viele an Klose schätzten, war seine Mannschaftsdienlichkeit und die Tatsache, dass er auch im hohen Alter Topleistungen zeigte. Selbst, wenn Miro irgendwann eher von der Bank kam, bewies er den jüngeren Spielern genau, wie Professionalität auf dem Platz aussieht.

11. Gerd Müller – der Bomber der Nation

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Gerd Müller ist und bleibt einer der besten Stürmer aller Zeiten und trägt bis heute den Titel „Bomber der Nation“. In 62 Länderspielen erzielte Müller 68 Tore und gewann den EM-Titel 1972 sowie den WM-Titel 1974. Auch sein Bundesligatorrekord galt lange als unerreicht, ehe Robert Lewandowski diesen in der Saison 20/21 brechen konnte.

Gerd Müller bleibt wohl ebenso unvergessen wie alle anderen 10 Spieler dieser Liste. Waren deine Favoriten dabei? Es kann nicht jeder berücksichtigt werden, aber wir haben versucht, unsere Auswahl gut zu begründen. Hoffen wir, dass es auch in Zukunft weiterhin solche großartigen Spieler geben wird, die dann in weiteren 50 Jahren Listen dieser Art füllen.