Die 18 größten Fehlentscheidungen im Fußball

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Im Sport geht es nicht nur ums Gewinnen, sondern vor allem auch um Fairness. Doch nicht immer sind sportliche Auseinandersetzungen so fair, wie man sich das wünschen würde. Manchmal wird versehentlich eine falsche Entscheidung getroffen, in anderen Fällen ist es pure Absicht, um dem eigenen Team einen Vorteil zu verschaffen und in vielen Fällen sind die Fehlentscheidungen vollkommen unerklärlich.

Für die eine Mannschaft bedeutet eine falsche Entscheidung den ersehnten Sieg, für die andere Mannschaft bedeutet sie die endgültige Niederlage. Doch beide Mannschaften werden den verfrühten Abpfiff oder den zu Unrecht gegebenen Freiwurf nie vergessen. Wir präsentieren 18 denkwürdige Fehlentscheidungen im Sport.

1. Verlängerung im Basketball Olympia-Finale 1972

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Das Basketball-Olympia-Finale 1972 zwischen den USA und Russland sah zwei Weltklasse-Mannschaften, die in München das erste Mal um olympisches Gold spielten. Während die Partie ausgeglichen verlief, schienen die Schiedsrichter alles andere als fair zu sein. Als nur noch wenige Sekunden zu spielen waren, lagen die USA mit 50 zu 49 vorne.

Doch das Match endete nicht, als Russland den finalen Korb verfehlte. Stattdessen gab es nicht nur eine, nicht zwei, sondern sogar drei Verlängerungen und es kam wie es kommen musste: mit dem Buzzer-Signal versenkte der Russe Alexander Belov den Ball und Russland holte sich am Ende die olympische Goldmedaille.

2. Raiders gegen Patriots und die Tuck-Rule

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Die Tuck-Rule im Football besagt, dass es sich auch dann um einen Vorwärtspass handelt, wenn der Passspieler den Ball wieder an den eigenen Körper drückt. Diese Regel war im Jahr 2001 noch relativ neu und führte prompt zu einer Fehlentscheidung, als die Raiders in den Playoffs 2001 gegen die Patriots antraten.

Am Ende des vierten Quarters traf die Tuck-Rule den Quarterback Tom Brady, der jedoch behauptete, den Wurf nicht abgebrochen zu haben. Die NFL sah das anders und der Ball ging an den Gegner, der schließlich die Entscheidung machte. Auch aufgrund solcher kontroversen Szenen wurde die Tuck-Regel 2013 wieder abgeschafft.

3. Fehlentscheidungen in Atlanta, Pittsburg und Colorado

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Das Match zwischen Atlanta und Pittsburg ging bis ins 19. Inning, als der Schiedsrichter Jerry Meals eine folgenschwere Fehlentscheidung traf. Der Offizielle übersah eine Foul-Berührung und zeigte an, dass Julio Lugo von den Atlanta Braves es sicher in die Homebase geschafft hatte. Auch wenn es durch Video bewiesen wurde, konnte die falsche Entscheidung laut NFL-Regeln nicht aufgehoben werden und die Pittsburgh Pirates verloren das Match.

Die Colorado Buffalos erlebten eine ähnliche Panne, als es die Schiedsrichter versäumten, einen erfolgreichen Homerun anzuerkennen und das Spiel zu beenden. Das Ende vom Lied: Colorado gewann die Meisterschaft und Gegner Missouri ging leer aus.

4. Schiedsrichter-Fehlentscheidungen im Football

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Im Football werden wichtige Entscheidungen mit einem Münzwurf getroffen. Im Match zwischen den Steelers und den Lions wurde eine Münze geworfen, um die Mannschaft für den nächsten Wurf zu wählen. Jerome Bettis von den Pittsburgh Steelers entschied sich für Zahl, was vom Schiedsrichter Phil Lucket jedoch als Kopf missverstanden wurde. Dieses Missgeschick führte dazu, dass die Lions den letzten Wurf versenkten und das Spiel im Sudden Death gewannen.

Der Schiedsrichter Jim Joice machte im Spiel zwischen den Tigers und der Hausmannschaft von Detroit einen ähnlichen Fehler. Eine Geste, die den noch laufenden Spielzug fälschlicherweise beendete, kostete den Pitcher Armando Galarrago sein perfektes Spiel.

5. Testaverdes Touchdown

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Im Jahr 1998 spielten die Jets in der heißen Phase der Football-Saison gegen die Seahawks, als Jets-Quarterback Vinny Testaverde einen vermeintlichen Touchdown erzielte. Wie sich bei genauerer Betrachtung herausstellte, war der Punkt jedoch fälschlicherweise gezählt worden.

Der Offizielle Earnie Frantz hatte mit seiner Entscheidung nicht nur entscheidenden Einfluss auf die Partie, sondern sorgte auch dafür, dass die Seahawks den Einzug in die Playoffs verpasst. Als wäre das nicht genug, wurde der Couch der Seahawks, Dennis Erickson, unter anderem auch wegen dieser Partie am Ende der Saison gefeuert. Auch hier kam es erst später zu einer Richtigstellung, die am Ausgang der Partie natürlich nichts mehr änderte.

6. Fehler des Schiedsrichters führt zu Steelers-Niederlage

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In den 70er Jahren wurde der Football vor allem von einem Namen dominiert: Terry Bradshaw. Der Rekordspieler gewann innerhalb von sechs Jahren vier Super-Bowl-Trophäen und musste sich bei seinem letzten Super Bowl nur durch eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter geschlagen geben. Sein Pass auf den Wide Receiver Mike Renfro war erfolgreich, doch dessen Scoring in der Endzone wurde unglaublicherweise nicht anerkannt.

Wenige Jahre später erlebte Atlantas Ron Grant ebenfalls eine große Fehlentscheidung, als er trotz eines erfolgreichen Runs laut Schiedsrichter out of Bounds ging – eine klare Fehlentscheidung, die das Team von Atlanta am Ende den Sieg kostete.

7. Fehlentscheidung in der NFC Championship

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Im Jahr 2019 spielten die New Orleans Saints in der NFC Championship gegen die Los Angeles Rams. Mit weniger zwei Minuten Spielzeit auf der Uhr spielte Drew Brees den entscheidenden Pass, als es zum Foul durch die Rams kam. Auch hier schauten die Offiziellen nicht genau hin und ließen das Spiel weiterlaufen, anstatt es zu stoppen.

Die Duke Blue Devils durchlitten in ihrem Spiel gegen die Miami Hurricanes eine ähnliche Situation, als die Schiedsrichter gleich drei Fouls übersahen und den spielentscheidenden, aber ungültigen Touchdown für legitim erklärten. Die verantwortlichen Offiziellen wurden erst nach dem Match für ihre Fehlentscheidungen zur Rechenschaft gezogen.

8. Maradonnas Hand Gottes

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Im Fußball ist es ausschließlich den Torwärtern erlaubt, den Ball mit der Hand zu spielen. Diego Maradonna missachtete diese Grundregel, als er im Endspiel der Weltmeisterschaft 1986 zwischen Argentinien und England die Hand hob und den Ball zum 2:1 ins Tor schlug.

Unerklärlicherweise übersahen die Schiedsrichter dieses grobe Foul und Argentinien konnte das Spiel für sich entscheiden. Nach dem Spiel nannte Maradonna seine Hand die „Hand Gottes“ und gab dem Siegtor seinen legendären Namen. 22 Jahre später sagte Maradonna, dass er seine Handlung bereue, das Tor sei jedoch vollkommen legitim. Auf eine Entschuldigung warten die Engländer bis heute.

9. Scoring vom Schiedsrichter ignoriert

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Im Rose Bowl 1978 traten die Southern California USC und die Universität von Michigan gegeneinander an und waren zu diesem Spiel beide mit nur einer Niederlage Topfavoriten. Als Charles Way die Endzone erreichte, zählten die Schiedsrichter den Punkt und verhalfen seinem Team zum Sieg. Der Punkt hätte jedoch nie gezählt werden dürfen, da der Ball rechtzeitig aus Charles Ways Händen geschlagen worden war.

Auch im Finale des Stanley Cups 1999 kam es zu einer folgenschweren Fehlentscheidung. Buffalo sicherte sich den Sieg in dem Eishockey-Cup, obwohl der Scorer Brett Hills in der entscheidenden Szene im Aus stand. Die NHL stand zunächst hinter ihrer Entscheidung, wenig später musste NHL-Chef Bryan Lewis jedoch seinen Hut nehmen.

10. Jorge Orta im Jahr 1985

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Nur ein Jahr, bevor Maradonna in Mexiko das entscheidende Tor erzielte, trat der Football-Spieler Jorge Orta in den Playoffs an. Er erzielte während der gesamten World Series nur einen Treffer gegen die Gegnermannschaft der Cardinals. Sein letzter Punkt im Spiel war nur auf eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters Don Denkinger zurückzuführen, doch Kansas City sicherte sich den Sieg.

Ein Onside Error kostete Oklahoma im Jahr 2006 den Sieg. Im Spiel gegen die Oregon Ducks gelang es ihnen am Ende nicht, den Ball rechtzeitig zurückzuerobern. Die eine Chance – ein Foulspiel – wurde von den Offiziellen übersehen, die später für ein Spiel gesperrt wurden.

11. Strafe für exzessiven Jubel

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Im Football-Match zwischen Nashville Vanderbilt und den Florida Gators erzielte Earl Bennett den scheinbar entscheidenden Touchdown. Sein Jubel war den Offiziellen jedoch zu exzessiv und das Team von Nashville erhielt eine 15-Yard-Strafe. Es war diese Strafe, die das Team von Earl Bennett am Schluss den Sieg kostete.

Als „Phantom Tag“ bekannt geworden ist eine Fehlentscheidung in einem Spiel der American League Championship im Jahr 1999. Damals spielten die Boston Red Sox gegen die Yankees und Jose Offerman erzielte den entscheidenden Punkt. Die Schiedsrichter gingen jedoch davon aus, dass Yankee-Spieler Chuck Knoblauch ihn gestoppt hatte – eine klare Fehlentscheidung!