Noch bevor der Ball bei der 48-Nationen-Premiere 2026 rollt, plant die FIFA schon den nächsten Quantensprung: 64 Teams, 128 Spiele, ein globales Mammut-Turnier – und ein Sturm der Entrüstung, der sich von Zürich bis Buenos Aires aufbaut.
Der XXL-Plan für 2030

Die Idee nahm bei einem Treffen hochrangiger Funktionäre und Polit-Prominenz im New Yorker Trump Tower Gestalt an: FIFA-Boss Gianni Infantino ließ prüfen, ob das WM-Starterfeld 2030 von 48 auf 64 Nationen anwachsen kann – eine Verdopplung der Größe von 2018 in nur zwölf Jahren.
Fans sprechen von Größenwahn, Freunde von „mehr Teilhabe“. Doch egal, wie man es nennt: Der Vorschlag liegt auf dem Tisch – und im nächsten Abschnitt schauen wir, wer ihn mit aller Macht vorantreibt.
Südamerika drückt aufs Gaspedal

CONMEBOL-Präsident Alejandro Domínguez schwärmt von einer „historischen WM“ zum 100-jährigen Jubiläum des Turniers. Uruguay, Paraguay und Argentinien versprechen gigantische Stadien, Kultur-Feuerwerk und Millionen neuer Zuschauer*innen.
Unterstützt von Staatspräsidenten und Verbandsbossen appelliert Südamerika an Infantinos Mission, Fußball in jedes Eck der Welt zu tragen – doch wie reagiert Europa auf diesen Traum? Weiter geht’s mit den ersten Gegenstimmen.
Europa schlägt Alarm

Bei UEFA-Offiziellen schrillen die Alarmglocken: Mehr Teams bedeuten längere Spielzeiten, noch engere Kalender und wachsende Verletzungsgefahr für die Stars. Vereine fürchten um ihre Saisonvorbereitung, Verbände um die Qualität – „zu viel des Guten“, heißt es in Brüssel und München.
Auch Fangruppen warnen vor Übersättigung: Wenn jedes zweite Land mitspielt, verliert die WM ihr Alleinstellungsmerkmal. Was aber treibt die FIFA trotzdem an? Ein Blick aufs Portemonnaie liefert Antworten.
Das Geld hinter dem Traum

Jede zusätzliche Partie spült zweistellige Millionenbeträge aus TV-Rechten, Sponsoren-Paketen und Ticketverkäufen in die Kassen. Infantino verweist auf Entwicklungsprogramme, die davon profitieren sollen, Kritiker auf satte Profite für Vermarkter.
Die Rechnung scheint einfach: 16 Teams mehr könnten bis zu drei Milliarden Dollar extra bedeuten. Doch Expansion ist kein Männer-Thema allein – wie die Frauen-WM zeigt.
Revolution auch bei den Frauen

Im Mai beschloss das FIFA-Council, die Frauen-WM 2031 ebenfalls auf 48 Teams auszudehnen. Die Botschaft ist klar: Wachstum um jeden Preis, parallel in beiden Wettbewerben. Förderer hoffen auf globale Sichtbarkeit für Newcomerinnen, Skeptiker warnen vor sportlichem Gefälle.
Je größer das Turnier, desto größer die Kluft – sagen die einen. Doch was wird letztlich wirklich umgesetzt? Die Antwort liefert die nächste – und entscheidende – FIFA-Runde.
Was jetzt wirklich passieren dürfte

Intern heißt es, das 64-Team-Modell stehe noch nicht auf der offiziellen Agenda des kommenden Council-Meetings. Viele Funktionäre halten es für taktisches Säbelrasseln, um kleinere Reformen – wie mehr Spiele in der Gruppenphase – durchzusetzen.
Ob Vision oder Verhandlungstrick: Die nächsten Wochen entscheiden, ob der „völlige Irrsinn“ Realität wird. Sicher ist nur: Die Debatte um die größte WM aller Zeiten hat gerade erst begonnen – und die Fußball-Welt wird genau hinsehen, welche Grenzen als Nächstes fallen.