Eine furiose Champions-League-Nacht auf Zypern, ein Franzose in Galaform – und doch blieb am Ende ein Raunen im Stadion zurück.
Bühne Zypern: Bayern zerlegt Pafos

Der FC Bayern marschierte beim 5:1-Kantersieg gegen den FC Pafos weiter Richtung Achtelfinale und demonstrierte dabei unbarmherzige Effektivität. Schon nach einer Viertelstunde hatten Harry Kane und Co. die Weichen gestellt, der Gegner kam kaum noch aus der eigenen Hälfte.
Parallel dazu kletterten die Münchner vorübergehend auf Rang eins der Gruppenphase, was die Gastgeber zwar sportlich schmerzte, aber atmosphärisch noch lange nicht das Highlight des Abends war – denn das lieferte ein Neuzugang auf der rechten Außenbahn. Weiter geht’s mit dem Mann, der das Spiel verzauberte …
Der Zauberer auf dem rechten Flügel

Michael Olise bekam auf Zypern exakt das, was Offensive liebt: Platz, Zeit und einen hilflosen Gegenspieler. Mit butterweichen Übersteigern, No-Look-Pässen und einem satten Treffer ins lange Eck spielte er sich mühelos zur SPORT1-Traumnote 1. Die Kamera klebte an seinen Stollenschuhen, jeder Ballkontakt wirkte wie das nächste TikTok-Highlight.
Sein Zusammenspiel mit Nicolas Jackson und Raphaël Guerreiro ließ selbst die Bayern-Bank staunen – doch Glanz hat oft eine Schattenseite. Was Olise dann tat, sollte die Stimmung kippen … gleich dreht sich alles um zwei Sekunden, die das Publikum gegen ihn aufbrachten.
Das Publikum murrt: zwei Aktionen, die alles veränderten

In der 35. Minute stoppte Olise einen Ball lässig mit der Hacke, legte ein Beinschuss-Dribbling nach und winkte den frustrierten Verteidiger spöttisch zurück. Wenig später folgte ein provokantes „Calma-Gestus“ in Richtung Heimkurve. Pfiffe prasselten herab, Bierbecher flogen – plötzlich war der Zauberer der Bösewicht.
Die Euphorie kippte in Ablehnung, und selbst neutrale Zuschauer fragten: Muss das sein? Olise schien unbeeindruckt, doch Trainer Vincent Kompany reagierte messerscharf. Wer erfahren will, wie der Coach die Balance im Team rettete, liest weiter …
Kompanys Balanceakt und die stille Kabinenregel

Kompany nahm Olise nach gut 70 Minuten vom Feld, um „das Tempo hoch, die Emotionen aber niedrig“ zu halten. Gleichzeitig rückte Sacha Boey defensiv nach, während Kane bereits geschont wurde – ein Signal, dass Disziplin über Show steht. Intern soll der Belgier laut Klubkreisen daran erinnern, „den feinen Unterschied zwischen Entertainment und Respekt“ zu wahren.
Gleichzeitig lobte er die Leader Upamecano und Kimmich, die trotz kleiner Wackler Ruhe ausstrahlten. Doch was bedeutete all das für Olise persönlich – und wie reagierten seine Teamkollegen? Die Antwort enthüllt der Schlusspunkt …
Warum am Ende doch alle jubelten – und was Olise nun lernen muss

Mit Abpfiff sang die Bayern-Kurve Olises Namen, die Gästefans applaudierten seinem Traumtor – die zyprischen Pfiffe waren längst verhallt. Olise selbst wirkte gelöst, entschuldigte sich später „für jede unnötige Gestik“ und versprach, „künftig smarter“ aufzutreten.
Sein Talent steht außer Frage, doch der Abend in Pafos zeigte: Genialität braucht Demut, um nachhaltig zu glänzen. Die Bayern-Fans verziehen schnell, solange die Leistungen stimmen – Olise hat die Lektion verstanden. Und schon wartet das nächste Kapitel: ausgerechnet das emotionale Topspiel gegen Leipzig am Wochenende.