Vincent Kompany hat vor dem Top-Duell gegen Borussia Dortmund plötzlich ein Abwehr-Puzzle zu lösen. Verletzungen, Reha-Programme und Flugmeilen dezimieren seine Defensive – und der Gegner ist brandgefährlich.
Alarmstufe Rot an der Säbener Straße

Der Bayern-Kader schrumpft genau dort, wo Kompany Stabilität braucht: Nur fünf echte Abwehrspieler trainierten gestern voll mit. In der Mitte sind Dayot Upamecano und Jonathan Tah fest eingeplant, während Minjae Kim nach seiner Asienreise erst langsam wieder Tritt fasst. Auf den Außenbahnen herrscht sogar schlimmere Not, denn links muss Allrounder Konrad Laimer einspringen und rechts steht Sacha Boey allein auf weiter Flur.
Trotzdem hat die Defensive saisonübergreifend erst acht Gegentore kassiert – ein Wert, der gegen Dortmunds pfeilschnelle Flügel auf dem Prüfstand steht. Lässt sich die linke Seite noch reparieren? Weiter geht’s mit einem Namen, der Kompany besonders Kopfschmerzen bereitet …
Guerreiro und das Wettlauf-Dilemma

Raphaël Guerreiro stemmte sich diese Woche mit individuellem Reha-Programm gegen die Zeit. Leichtes Balltraining ja, aber Zweikämpfe noch tabu – sein Muskelfaserriss ist heikel und ein Comeback riskant. Kompany betont, er wolle „kein Prozent Risiko“ eingehen, weil der Portugiese bereits drei Blessuren in dieser Saison auskurieren musste.
Ohne Guerreiro fehlt Kompany nicht nur ein Linksverteidiger, sondern auch ein kreativer Spielöffner im Aufbauplan. Schon jetzt tüftelt der Coach an alternativen Dreierketten, um seine Passstärke zu ersetzen. Doch auch die rechte Seite wackelt: Ein Dauerpatient arbeitet im Hintergrund an seiner Rückkehr …
Stanisics zähes Knie-Comeback

Knapp vier Monate nach der Knie-OP ackert Josip Stanisic täglich im Leistungszentrum. Sprint-Drills, Stabi-Einheiten, Videoanalyse – alles läuft, nur der Mannschaftskontakt fehlt. Intern hofft man auf Dezember, doch selbst das Dortmund-Spiel im Januar sieht der Kroate eher von der Tribüne.
Seine Vielseitigkeit (rechts, innen, links) wäre die perfekte Entlastung für Laimer und Boey. Kompany lobt „seine Professionalität“, doch bis zur Belastungsfreigabe bleibt Stanisic Zuschauer. Während zwei Spieler auf dem Platz fehlen, drohen andere noch viel länger auszufallen …
Dauerbaustellen Davies & Ito

Alphonso Davies muss nach dem Kreuzbandriss weiter in der Altitude-Chamber schwitzen. Die Kanadier-Rakete wird frühestens im März erwartet – jeder Laufschritt wird digital vermessen, um Rückschläge zu verhindern. Ähnlich bitter: Hiroki Ito laboriert an einer hartnäckigen Mittelfußfraktur und wird erst im neuen Jahr wieder Stollen schnüren.
Kompany verliert damit seine beiden explosivsten Läufer für die linke Abwehrseite. Die medizinische Abteilung spricht von „Plan A Frühjahr“, doch konkrete Daten scheut man aus Angst vor Rückfällen. Wie reagiert der Trainer nun taktisch? Die Antwort findet sich in seinem neuesten Notfall-Plan …
Kompanys riskanter Dortmund-Plan

Im Abschlusstraining stellte Kompany heimlich auf ein 3-2-4-1 um, mit Laimer und Boey als extrem hohen Wingbacks und Leon Goretzka als zusätzlichem Abfangjäger vor der Kette. Der Belgier will Dortmunds Umschaltwucht mit Pressing und Überzahl im Zentrum ersticken – selbst wenn das bedeutet, dass Upamecano und Tah öfter Mann gegen Mann verteidigen müssen.
Zugleich simulierte das Trainerteam lange Diagonalbälle auf Adeyemi, um die Restverteidigung zu testen. „Wir spielen mutig, weil wir müssen“, sagte Kompany anschließend knapp. Ob der improvisierte Plan standhält, entscheidet sich heute Abend – und könnte die Bayern-Saison schon im Oktober auf eine neue Spur setzen. Spannung garantiert – denn die Abwehr sorgt für die größte Story des Spitzenspiels!