Ein Trainerstuhl wackelt selten so früh – Bayer 04 Leverkusen hat nach dem krachenden „ten-Hag-Hammer“ plötzlich ein Vakuum auf der Bank. Die Gerüchteküche brodelt, die Liste der Namen liest sich wie ein Who’s who des modernen Fußballs – und täglich kommt neuer Zündstoff hinzu.
Abruptes Ende unter dem Bayer-Kreuz

Erik ten Hag musste bereits nach zwei Bundesliga-Spieltagen gehen – nur 62 Tage nach seiner offiziellen Vorstellung. Interne Spannungen, ein missglückter Saisonstart und laut Klubführung mangelnde „strategische Passung“ beendeten ein Experiment, das nie richtig zündete.
Noch präsenter als die Enttäuschung über das Blitz-Aus ist nun die Frage: Wer bringt die Werkself wieder in die Spur? Fangen wir mit dem Mann an, der in Dortmund schon einmal eine Euphoriewelle lostrat und jetzt als Top-Favorit gilt.
Edin Terzić – der emotionale Anführer

Der 42-Jährige genießt bei Bayer-Boss Simon Rolfes höchstes Ansehen. Erste Gespräche sollen positiv verlaufen sein; Terzić gefalle die Perspektive, ein junges Team um Shootingstar Jonas Hofmann neu auszurichten. Seine Dortmunder Erfolgsgeschichte – Pokalsieg, Vizemeisterschaft und bedingungslose Nähe zur Kurve – passt zur Sehnsucht der Leverkusener Fans nach Identifikation.
Doch Terzić ist nicht der einzige Bundesliga-erprobte Stratege auf der Liste – ein Leipziger Ex-Coach steht ebenfalls Gewehr bei Fuß.
Marco Rose – der Taktiker mit Pressing-DNA

Seit seiner Freistellung bei RB Leipzig im März 2025 ist Rose arbeitslos, aber nicht untätig: Er hospitierte bei Jürgen Klopp, feilte an neuen Hybrid-Systemen und äußerte kürzlich „große Lust“ auf eine schnelle Rückkehr. Roses Gegenpressing-Ansatz würde nahtlos zum temporeichen Leverkusener Kader passen, vor allem zu Flügelflitzer Jeremie Frimpong.
Trotz aller Argumente für Rose reizt Bayer auch ein vertrautes Gesicht, das schon einmal ein Offensiv-Feuerwerk am Rhein zündete.
Roger Schmidt – die Rückkehr des Offensiv-Feuerwerks?

Schmidt führte die Werkself von 2014 bis 2017 zweimal in die Champions League und wäre nach seinem Benfica-Abschied 2024 sofort verfügbar. Unterstützer im Klub schwärmen noch heute von seinem kompromisslosen Pressing und mutigen Wechseln. Kritiker erinnern allerdings an die hitzigen Ausbrüche, die einst sein Aus beschleunigten.
Während Schmidt nostalgische Gefühle weckt, sorgt ein anderer Name international für Aufsehen – und für eine überraschende Absage.
Xavi Hernández – Angebot gemacht, Absage kassiert

Leverkusen testete tatsächlich das Wasser bei der Barça-Ikone. Xavi schätzte zwar die Bundesliga, lehnte aber wegen „mangelnder Stabilität“ im Klub dankend ab. Seine Priorität bleibt laut Umfeld ein Projekt in der Premier League, wo er größere wirtschaftliche Spielräume erwartet. Die Absage tut weh, zeigt aber auch Bayers Mut, große Würfe anzugehen.
Wenn der Weltmeister nicht will, warum dann nicht gleich noch größer denken? Ein Portugiese mit Champions-League-Aura bleibt im Gespräch.
José Mourinho – der Glamour-Plan B oder ein reiner PR-Stunt?

„The Special One“ ist seit seinem Rom-Abschied im Juni 2025 frei und lässt mit kryptischen Social-Media-Posts aufhorchen. Der 62-Jährige brächte Star-Appeal, Titel-Routine – und ein Preisschild, das das Bayer-Budget sprengen könnte. Intern sollen sowohl sportliche Bedenken (defensiver Stil) als auch Marketing-Visionen (globale Strahlkraft) lebhaft diskutiert werden.
Die Entscheidung rückt näher: Rolfes kündigte für kommende Woche einen „klaren Fahrplan“ an – Terzić und Rose gelten als Favoriten, doch bis die Tinte trocknet, ist in Leverkusen alles möglich.