Vom erfolgreichen Fußballer zur Insolvenz

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Den Traum ein berühmter Fußballspieler zu werden träumt fast jeder kleine Junge. Tausende Menschen jubeln und jedes Spiel wird gut bezahlt. Auch nach und vor den Spielen ist ein Fußballspieler hoch umjubelt.

Firmen bieten Sponsorings an und alle Veranstaltungen, die etwas auf sich halten, schicken Einladungen. Dieses Leben hört sich wunderbar an und fast jeder würde gerne tauschen. Doch nicht immer leben Fußballspieler bis ans Ende ihrer Tage in Saus und Braus.

Es gibt Schattenseiten, die nicht gerne angesprochen werden. Das Alter geht an den Spielern nicht vorbei. Irgendwann ist die aktive Karriere vorbei und das Geld hört auf zu fließen.

1. From hero to zero

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Paul Gascoigne, ein italienischer Fußballspieler, der den Spitznamen „Gazza“ trägt. Er spielte 1990 in der WM in Italien. Er war ein sehr sympathischer Spieler. Wie man es für einen Italiener erwartet sehr emotional.

Mit seinem Talent zu sehr gutem Fußball wurde er gefeiert für seine Leistungen. Leider gab es in seinem Leben auch Schattenseiten. Durch viele Verletzungen und gesundheitliche Probleme häuften sich Steuerschulden an.

Um den Kummer zu verkraften, griff er immer öfter zum Alkohol. Er fiel tief und stand 2016 kurz vor dem Bankrott. Wie durch ein Wunder konnte er es in letzter Sekunde abwenden und bezahlte seine Steuerschulden.

2. Versteigerte seine Trophäen, um liquide zu bleiben

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David James spielte über 20 Jahre lang als Torhüter. Er wurde von diversem Premier League-Klubs angeheuert. Sein geschätztes Vermögen liegt bei mehreren Millionen Euro. Lange spielte er außerdem in der englischen Fußballnationalmannschaft und wurde hoch gefeiert.

Leider lebte er verschwenderisch und gab mehr Geld aus, als er besaß. Die Finanzkrise 2008 wurde ihm ebenfalls zum Verhängnis. Um sich weiterhin über Wasser zu halten, fing er an seine Trikotsammlung und später auch seine Trophäen zu verkaufen. Auf diese Weise entging er knapp dem finanziellen Ruin.

Dies hat ihm den Spitznamen “ Calamity-James“ eingehandelt. Das heißt so viel, wie „Fiesematenten-James“. Die Scheidung mit seiner Frau kotete ihn ebenfalls 3,5 Millionen Euro.

3. Ailton

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Wenn man diesen Namen liest weiß man genau, dass er zu einem der Ikonen der Fußball-Geschichte gehörte. Doch was ist inzwischen aus ihm geworden. Nachdem Ailton nicht mehr gespielt hatte, ging es finanziell schnell bergab. Er versteigerte seine Torschützenkanone aus der Not heraus, weil er Geldschulden hatte.

In letzter Minute wurde die Versteigerung gestoppt durch das Gericht. Sie wurde dem Werder-Museum zur Verfügung gestellt und kann seitdem dort bewundert werden.

Weitere Versuche wieder nach oben zu gelangen, scheiterten. 2012 nahm er bei der Trash-Doku Serie „Dschungelcamp“ teil und wurde ebenfalls von Stefan Raab eingeladen. Außerdem war er Teil der Autoball-WM und tanzte zuletzt als Teilnehmer von Let’s dance mit.

4. John Arne Riise

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Er war in den 2000ern eine der besten Schützen im Fußball. John Arne Riise verdiente Millionen und gewann 2004/05 mit dem FC Liverpool die Champions League.

Leider stellte dies den Höhepunkt seiner Karriere dar. Danach ging es weiter bergab mit seinen Finanzen. Er investierte sein Vermögen an den falschen Stellen und vertraute den falschen Menschen.

Sein Berater überredete ihn zu unklugen Investitionen und er verlor alles, was er hatte. In seiner Autobiografie „Running Man“ stellt er seine Sicht der Dinge dar. Ebenfalls packt er dort mit einigen pikanten Details über Mitspieler aus. Ob ihm das den einstigen Ruhm und die Anerkennung zurückbringt, ist fragwürdig.

5. Nico Patschinski

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Er spielte für den angeschlagenen Kiez-Klub St.Pauli und war der Held in einem Spiel 2002 gegen den FC Bayern. Er schaffte es das 2:1 zu erzielen. Der Traum den amtierenden Weltpokalsieger zu besiegen wurde wahr. Dies war ein riesiger Sieg für die Paulianer, die sonst auf den hintersten Plätzen zu finden sind.

Leider sorgte Nico Patschinski für einige Schlagzeilen. Er war spielsüchtig und legte sich oft mit dem Vorstand des Vereins St.Pauli an. Nachdem er sein ganzes Geld verloren hatte, versuche er sich mit kleineren Jobs über Wasser zu halten. Er arbeitete als Bestatter, Paketzusteller und servierte sogar Essen. Danach machte er eine Ausbildung zum Linienbusfahrer.

6. Keith Gillespie

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Gemeinsam mit Ikonen wie David Beckham, Nicky Butt oder den Neville Brüder fegte er einst über den Platz. Er war unter anderem ein Teil der „Class of 92“ und führte seine Mannschaft zu großen Siegen.

Bergab ging es, als er den Klub zu Newcaste United wechselt. Er investiert sein Geld unklug und vertraute den falschen Buchmachern. Die Wettbüros machte er reich mit rund 12 Millionen Euro, die er dort insgesamt verloren hat. Die Abhängigkeit sein Geld zu investieren wurde immer schlimmer. Jede Woche ging er mit dem hart verdienten Geld zu den Buchmachern und vertraute ihnen Blind. Ein Fehler, den er jetzt nicht mehr rückgängig machen kann.

7. Christian Vieri

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Bekannt als stark und vor allen Dingen effektiv bei den gegnerischen Abwehrreihen wurde Vieri Ende der 90er. Er galt als der beste Stürmer der Welt. Leider fiel auch er der Spielsucht zum Opfer und verlor Millionen. Der einstige Ruhm geriet so in den Köpfen der Fans schnell in Vergessenheit.

Er besaß eine Immobilienfirma, die ebenfalls in die Schuldenfalle tappt und letztendlich pleite geht. Des Weiteren wurde durch den Lauschangriff des Fußballmeisters Inter Mailand auf Vieri auch sein Ruf weiter geschädigt. Mittels einer Privatdetektei wurde er ausspioniert. Der Versuch auf Schadensersatz scheiterte und brachte ihm nicht den gewünschten Erfolg zurück, den er gehofft hatte.

8. Stefan Schnoor

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Er spielte für den VFL Wolfsburg und auch für den Hamburger SV. Stefan Schnoor spielte insgesamt 277 Bundesliga Spiele. Eine reife Leistung, bei der man glauben könnte, er hätte finanziell ausgesorgt.

Doch leider musste er einen Insolvenzantrag stellen und hat 2017 sein Vermögen verloren. Sein Privatvermögen belief sich damals nur noch auf rund 19.000 €. Schuld war seine schlecht laufende Vermarktungsagentur. Diese war unter anderem für die Vermarktung des Handballturniers „Final Fours“ zuständig.

Er verärgerte mit seinem Verhalten sämtliche Verantwortliche und ließ Verbindlichkeiten von über 300.000 € zurück.
Der einst so beliebte Spieler hat das Vertrauen seiner Fans stark missbraucht. Inzwischen ist er als Sport1 Moderator anzutreffen.

9. Ansgar Brinkmann

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Bekannt durch gute technische Fähigkeiten wurde er von seinen Fans geliebt. Er gilt als einer der letzten deutschen Straßenfußballer. Seine sympathische Art fand überall Anklang. In den 90ern war er einer der Kultspieler in der Bundesliga.

Er konnte zwar nicht die Millionen scheffeln, wie manche Kollegen. Doch es ließ sich gut leben mit seinem Gehalt. Er investierte sein Geld in diverse Projekte. Unter anderem investierte er in ein Rehazentrum. Dabei ging er fast pleite und zog zwischenzeitlich sogar bei seinen Schwiegereltern ein.

Nach hohem Flug kommt tiefer Fall. So sieht man Ansgar 2018 als Kandidat im Dschungelcamp und ansonsten in dubiosen Kneipen. Seinem Spitznamen Trinkmann macht er nun alle Ehre.

10. Werner Lorant

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Ein Mann mit Format, der in der Fußballwelt bekannt war. Er wurde als harter Gegner und guter Spieler bezeichnet. Auch als Trainer machte er sich einen Namen und trug den Spitznamen „Werner Beinhart“. Der letzte Ex-Löwen-Trainer. Dies alles spricht für die Qualitäten dieses Mannes. Doch leider ging es mit ihm bergab. Er wurde außerdem für seine verbalen Entgleisungen bekannt.

Er führte TSV 1860 München aus der dritten in die erste Liga. Nach diesem Höhepunkt lässt sich nichts Positives mehr verzeichnen für Lorant. Er kaufte die falschen Immobilien und musste sogar aus seinem eigenen Haus im Münchner Umland ausziehen. Er wohnt nun abwechselnd auf einem Campingplatz oder befindet sich in Mallorca.

11. Brad Friedel

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Zu guter Letzt auf der Liste der Absteiger steht Brad Friedel. Der Fußballer spielte für England und verdiente sehr viel Geld während seiner aktiven Zeit. Ebenso wie seinem Kollegen David James traf die Finanzkrise 2008 Friedel hart.

Sein Plan war eine Fußballschule in den USA zu bauen. Doch dieser gutherzige Plan scheiterte kläglich. Immer höher wurden die Rechnungen und schließlich konnte er nicht mehr Zahlen. Der Traum einer eigenen Fußballschule platze und Brad Friedel ging bankrott. 2011 musste er einen Offenbarungseid ablegen. Es wurden Schulden zwischen fünf und acht Millionen geschätzt. Die Fußballschule wird 2009 geschlossen und mit großen Verlusten für rund 2,4 Millionen Euro verkauft.