Die 15 außergewöhnlichsten fast-Transfers, die die Geschichte der Bundesliga geprägt haben

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Die Bundesliga hat im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche erstklassige Fußballspieler erlebt, aber es hätte noch viele weitere geben können. Denn es gibt eine Vielzahl spektakulärer Transfers, bei denen absolute Spitzenspieler beinahe in die Bundesliga gewechselt wären.

Man kann sich nur vorstellen, wie aufregend es gewesen wäre, Spieler wie Ronaldinho, Ibrahimovic und andere Größen live im eigenen Stadion zu sehen, doch leider sind diese Transfers nie zustande gekommen – und das aus teilweise kuriosen und unglaublichen Gründen. In den folgenden Abschnitten werden wir enthüllen, welche Fußballlegenden beinahe in der Bundesliga gelandet wären. Einige von ihnen hätten sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

1. Pavel Nedvěd zum MSV Duisburg

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Es gab beinahe einen Transfer des ehemaligen Weltklassespielers Pavel Nedvěd in die Bundesliga. Im Jahr 1996 zeigte der damalige Erstligist MSV Duisburg Interesse an einer Verpflichtung des tschechischen Spielers. Die Aussichten für einen erfolgreichen Transfer standen nicht schlecht, da die Verhandlungen positiv verliefen.

Doch dann wurde den Duisburger Zebras ein Strich durch die Rechnung gemacht, als der damals 24-jährige tschechische Nationalspieler für die Europameisterschaft 1996 in England nominiert wurde. Nedvěd entschied sich, das Turnier abzuwarten, und überraschte die Fußballwelt, indem er mit den Tschechen das Finale erreichte. Danach wechselte er zu dem italienischen Spitzenklub Lazio Rom. Für den MSV Duisburg verlief die Angelegenheit natürlich unglücklich.

2. Gareth Bale zum HSV

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Zu einer Zeit, als der Hamburger SV deutlich erfolgreichere Phasen erlebte, bot sich im Sommer 2008 die Gelegenheit, Gareth Bale von den Tottenham Hotspurs zu verpflichten. Die Spurs waren bereit, Bale für gerade einmal sechs bis sieben Millionen Euro Ablöse ziehen zu lassen und ihn in die Hansestadt zu holen.

Martin Jol, der zu dieser Zeit beim Hamburger SV tätig war, hatte großes Interesse an seiner Verpflichtung. Leider konnte sich der HSV die geforderte Ablösesumme nicht leisten. Stattdessen entschieden sich die Rothosen dafür, Thiago Neves, Marcel Jansen, Mladen Petric und Alex Silva zu verpflichten. Rückblickend betrachtet war dies sicherlich keine optimale Entscheidung.

3. Andrij Schewtschenko zu SV Werder Bremen

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Im Sommer 1997 hätte der Transfer von Juri Maximov für 1,5 Millionen D-Mark zum SV Werder Bremen ein bedeutender Moment in der Geschichte des Vereins werden können. Besonders dann, wenn der damalige Werder-Manager Willi Lemke auf das Angebot der Dynamo Kiew-Verantwortlichen eingegangen wäre und auch noch den aufstrebenden Nachwuchsspieler Andrij Schewtschenko für eine geringe Ablöse verpflichtet hätte.

Allerdings lehnte der Bremer Manager höflich ab. In der Saison 1997/98 hatte Andrij Schewtschenko dann seinen ersten großen Auftritt auf der europäischen Bühne und erzielte fünf Tore für Dynamo Kiew in der Champions League. Zwei Jahre später wechselte er zum AC Mailand und entwickelte sich zu einem der herausragendsten Stürmer seiner Generation.

4. Zlatan Ibrahimović zum FC Bayern

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Ja, beinahe wäre Zlatan Ibrahimović in die Bundesliga gewechselt! Wir schreiben das Jahr 2001, und in der schwedischen Liga, der Allsvenskan, zeichnete sich ein aufstrebender junger Stürmer namens Zlatan Ibrahimović ab. Die Bayern waren von diesem aufstrebenden Talent beeindruckt, doch Ajax Amsterdam funkte dazwischen und bot acht Millionen Euro für Ibrahimović.

Die Münchner waren jedoch nicht bereit, eine so hohe Ablösesumme zu zahlen, und so entschied sich Ibrahimović für einen Wechsel in die Niederlande. Viele Fans dürften sich auch heute noch darüber ärgern, dass sie kein Bayern-Trikot mit dem Namen dieses legendären Spielers besitzen.

5. Kaka zu Bayer 04 Leverkusen

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In dieser Zeit holte Bayer Leverkusen einige erstklassige brasilianische Fußballspieler wie Zé Roberto, Lucio, Emerson und Juan an Bord, die weltweites Ansehen genossen. Doch beinahe wäre ein herausragender Spieler seiner Generation ebenfalls dazugekommen. Denn die Werkself hatte großes Interesse daran, Ricardo Izecson dos Santos Leite, kurz und knapp Kaka genannt, zu verpflichten, bevor er zum AC Mailand wechselte.

Kaka sollte die Lücke füllen, die Michael Ballack hinterlassen hatte, nachdem dieser zum FC Bayern München gewechselt war. Doch nachdem die brasilianische Nationalmannschaft, zu der auch der junge Nachwuchsspieler Kaka gehörte, Weltmeister geworden war, erhöhte der FC Sao Paulo die Ablöseforderung für das aufstrebende Talent auf 8 Millionen Euro. Diese Summe war für Bayer Leverkusen zu hoch, und so nahm die Geschichte ihren Lauf, und der offensive Mittelfeldspieler begann seine Weltkarriere beim AC Mailand.

6. Ronaldo zum VfB Stuttgart

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Wir schreiben das Jahr 1994. Zu dieser Zeit spielte der junge brasilianische Fußballer noch für den FC Cruzeiro in Brasilien, als Ralf Rangnick, der damalige U19-Coach des VfB Stuttgart, auf Ronaldo aufmerksam wurde. Ronaldo war damals erst 17 Jahre alt! Die Schwaben zeigten Interesse daran, das aufstrebende Talent aus Brasilien unter Vertrag zu nehmen.

Allerdings forderte der brasilianische Klub umgerechnet 4 Millionen Euro für Ronaldo. Dieser Betrag war den Stuttgartern zu hoch, weshalb sie sich stattdessen für die Verpflichtung von Giovane Elber vom AC Mailand entschieden. Das war ebenfalls kein schlechter Transfer, doch Ronaldo hätte mit Sicherheit auch im VfB Stuttgart-Trikot eine beeindruckende Figur gemacht!

7. Marcelo zum HSV

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Auch dieser spätere Star von Real Madrid entging dem Hamburger SV. Im Jahr 2006 zeigte der HSV großes Interesse an dem jungen brasilianischen Spieler Marcelo, und Manager Dietmar Beiersdorfer führte intensive Verhandlungen mit seinem damaligen Verein Fluminense Rio de Janeiro.

Allerdings waren die geforderten Ablösesummen den Hamburgern etwas zu hoch, da sie nicht bereit waren, so viel Geld für ein aufstrebendes Talent auszugeben. Ein halbes Jahr später sicherte sich Real Madrid die Dienste von Marcelo für 6,5 Millionen Euro, wo er sich zu einem der besten Linksverteidiger seiner Generation entwickelte. Im Nachhinein betrachtet war diese Entscheidung natürlich ziemlich bedauerlich für den HSV.

8. Ronaldinho zum BVB

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Der vierte brasilianische Spieler in dieser Aufzählung und gleichzeitig der dritte ehemalige Weltfußballer, der beinahe in die Bundesliga gewechselt wäre. Im Jahr 2001 strebte Borussia Dortmund entschieden die Verpflichtung eines offensiven Mittelfeldspielers an. Ihr Interesse galt einem jungen Brasilianer namens Ronaldo de Assis Moreira, kurz Ronaldinho genannt.

Die Begeisterung für ihn war groß, und sein Verein Gremio Porto Alegre verlangte lediglich eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro, die die Schwarz-Gelben ohne Zögern bereit waren zu zahlen. Allerdings hegte Ronaldinho Zweifel, ob er in Dortmund ausreichend Spielpraxis erhalten könnte, und entschied sich daher dafür, zu Paris Saint-Germain zu wechseln. Zu dieser Zeit waren die Pariser noch nicht der Spitzenklub, der sie heute sind, und hatten noch nicht die finanzielle Unterstützung der katarischen Scheichs im Hintergrund.

9. Kylian Mbappé zu RB Leipzig

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Kylian Mbappé, einer der herausragenden Talente und Superstars unserer Zeit, befindet sich derzeit im Dienst von PSG und verdient ein beträchtliches Gehalt von 72 Millionen Euro pro Jahr. Doch wussten Sie, dass der französische Nationalspieler beinahe das Trikot von RB Leipzig getragen hätte?

Der ehemalige Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig enthüllte bei DAZN, dass er den damals erst 16-jährigen Mbappé entdeckt hatte. Es gab damals sogar mehrere Treffen mit seinen Eltern in Paris. Laut Rangnick sagte sein Vater damals: „Ralf, wenn du mir zusichern kannst, dass du im Sommer Cheftrainer dort bist und nicht nur Sportdirektor, dann gebe ich dir den Jungen.“

10. Thomas Müller zu TSG 1899 Hoffenheim

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Kannst du dir vorstellen, Thomas Müller im TSG Hoffenheim-Trikot zu sehen? Wahrscheinlich weniger, denn für die Bayern-Fans ist er bis heute unverzichtbar. Dennoch stand die Hängende Spitze 2009 kurz vor einem Wechsel zu TSG 1899 Hoffenheim, noch bevor er sich zu einem der besten Spieler der Welt entwickelte. Später enthüllte er Details über den geplatzten Transfer.

Jürgen Klinsmann konnte mich zu der Zeit nicht gebrauchen, und da stand ich kurz vor einem Wechsel. Hoffenheim hatte Interesse.“ Bayern nannte eine Summe zwischen zwei und fünf Millionen Euro, die Hoffenheim als zu teuer empfand. Am Ende ging es um Ablösesummen im Bereich von Hunderttausenden Euro, erklärte er im „Kickbase“-Podcast.

11. Angel Di Maria zum 1. FC Köln

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Argentinier Angel Di Maria stand auf der Liste von Bundesliga-Trainer Christoph Daum. 2006 wollte Daum den Spieler, der damals noch bei Rosario Central spielte, verpflichten.

In seiner Autobiografie beschrieb Daum seine Begeisterung für Di Maria: „Habt ihr den gesehen? Habt ihr gesehen, wie ihm der Ball am Fuß klebte? Dieser Spieler hat das Potenzial, groß zu werden.“ Doch später landete Daum als Trainer beim 1. FC Köln, der in der zweiten Liga den neunten Platz belegte. Di Marias Berater sagte daraufhin ab, da er keine zwei Jahre in der 2. Liga spielen wollte.

12. Mohamed Salah zum Hamburger SV

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Der Hamburger SV hat in der Vergangenheit aufgrund finanzieller Engpässe viele zukünftige Superstars ziehen lassen müssen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der aktuelle Stürmer des FC Liverpool, der damals noch beim FC Basel spielte. Der ehemalige Sportvorstand Oliver Kreuzer erinnert sich: „Sein Berater Sascha Empacher, den ich gut kenne, empfahl mir Salah damals.

Ich habe ihn dreimal in Basel beobachtet und wollte ihn verpflichten. Leider scheiterte der Transfer aufgrund finanzieller Engpässe.“ Später versuchte es auch sein Nachfolger Knäbel, jedoch erfolglos. Es ist ärgerlich, sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, ein HSV-Trikot mit seinem Namen zu tragen.

13. Luka Modric zum VfL Wolfsburg

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Wörter wurden fett markiert: Einer der weltbesten Fußballspieler, Luka Modric, hat eine beeindruckende Karriere vorzuweisen, darunter fünf Champions-League-Siege, dreimalige spanische Meisterschaften und zweimalige spanische Pokalsiege. Es gab jedoch eine Zeit, in der der kroatische Star beinahe in der Bundesliga gelandet wäre, genauer gesagt beim VfL Wolfsburg.

Im Jahr 2010 suchte der Verein in der Autostadt nach einem Nachfolger für Zvjezdan Misimovic, und der damalige Manager Dieter Hoeneß zeigte Interesse an Modric. Letztendlich entschied sich der Verein jedoch für Diego, da Modric nicht als gelernter Spielmacher galt. Dies stellte sich als gute Wahl heraus, da Diego viele Tore für Wolfsburg erzielte. Modric blieb daraufhin bei Tottenham Hotspur und wechselte zwei Jahre später zu Real Madrid, was den Beginn einer erfolgreichen Geschichte markierte.

14. Luis Suárez zum VfL Wolfsburg

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Während der WM 2014 sorgte Luis Suárez weltweit für Empörung, als er Giorgio Chiellini von Italien in die Schulter biss und sich damit in die Geschichtsbücher des Fußballs eintrug. Einige Jahre zuvor, als Suárez noch für Ajax Amsterdam spielte, zeigte der VfL Wolfsburg Interesse an dem uruguayischen Stürmer. Allerdings schreckte Ajax damals mit einer hohen Ablösesumme ab, was die Verantwortlichen des VfL Wolfsburg abschreckte.

Stattdessen wurde Mario Mandžukić in den Kader aufgenommen. Im Jahr 2013 wurde auch der FC Bayern München mit Suárez in Verbindung gebracht, aber auch diese Bemühungen blieben erfolglos. Nach Jahren bei Barcelona und Atlético Madrid wird der Mittelstürmer ab 2024, nach Auslaufen seines Vertrags beim brasilianischen Verein Grêmio Porto Alegre, vereinslos sein.

15. Neymar zum FC Bayern München

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Der FC Bayern München hatte zweimal die Gelegenheit, den heutigen brasilianischen Superstar Neymar zu verpflichten. Das erste Mal war 2010, als es sogar zu einem Treffen zwischen dem Bayern-Scout Egon Coordes und Neymars Beratern kam. Doch letztendlich scheiterte der Transfer aufgrund der hohen finanziellen Anforderungen, da Neymar bereits damals viele Millionen Euro kostete.

Zwei Jahre später, 2012, wollte Pep Guardiola Neymar nach München holen. Dieses Mal schien der Transfer realistischer zu sein, aber aufgrund der Verpflichtung von Mario Götze wurde er abgesagt. Neymar entschied sich stattdessen für einen Wechsel zu Barcelona, wo er sich zu einem der besten Spieler der Welt entwickelte.