Wenn das Herz zu stark klopft: Diese Anzeichen Ihres Körpers bitte unbedingt ernst nehmen

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Herzrhythmusstörungen in Form von Herzrasen, übermäßig starkem Herzklopfen in Ruhe und Herzstolpern fördern unterschiedliche Symptome und Beschwerden. Aufschluss, ob eine Herzrhythmusstörung einzelfallabhängig gefährlich, behandlungswürdig oder harmlos ist, gibt eine kardiologische Untersuchung.

Mit Hilfe von einem EKG lassen sich relevante Ursachen identifizieren, sodass eine exakte Einordnung der jeweiligen Herzrhythmusstörung möglich ist. Häufig sind Herzrhythmusstörungen auf eine Herzkrankheit zurückzuführen. Angeborene Herzfehler, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Hirninfarkt, Stress, Alkohol, eine Corona-Infektion und temporäre Störungen im Mineralstoffhaushalt forcieren Herzrhythmusstörungen.

Der nachfolgende Text sensibilisiert für die diesbezüglich vielfältigen Ursachen und schärft das Bewusstsein dafür, wann entsprechende Symptome als Indikatoren für eine mangelhafte Herzgesundheit und körpereigene Alarmsignale einzustufen sind.

1. Beinbeschwerden als möglicher Indikator für eine periphere Durchblutungsstörung

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Belastungsunabhängige Beinbeschwerden bzw. Ruheschmerzen im Bereich von Ferse, Fuß, Wade und Zehen sowie Oberschenkel- und Gesäßschmerzen bei Belastung gelten als potenzielle Indikatoren für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), die die Herzgesundheit negativ beeinflusst.

Ursache hierfür sind periphere Durchblutungsstörungen, die auf Gefäßverkalkungen bzw. eine Arteriosklerose zurückzuführen sind. Sie verengen nachhaltig die betroffenen Gefäße, verschließen sie und fördern eine Mangeldurchblutung. Einzelfall abhängig münden derartige Gefäßverkalkungen in einen ausgeprägten Gewebeuntergang.

Rauchen, Bewegungsmangel, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und eine genetische Disposition begünstigen periphere Durchblutungsstörungen. Körperliche Anzeichen einer pAVK sind etwa blasse Beine nach Geh-Belastung, Haarverlust der Beine, entzündungsanfällige Beinhaut und verdickte Fußnägel.

2. Atemnot als potenzielles Merkmal einer Herzschwäche

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Atemnot gilt als typisches Merkmal einer chronischen Herzschwäche, die häufig schleichend beginnt. Die Herzschwäche beeinträchtigt die herzeigene Pumpkraft, sodass der menschliche Gesamtorganismus eine unzureichende Versorgung mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen erfährt. Als Reaktion sinkt die körpereigene Leistungsfähigkeit, weshalb Betroffene im Rahmen von körperlicher Aktivität schnell erschöpft sind und unter Atemnot leiden. Wer entsprechende Symptome registriert, sollte zwingend eine medizinische Untersuchung wahrnehmen.

Bleibt die beginnende Herzschwäche unbehandelt, manifestieren sich die Beschwerden. Parallel dazu schreiten die krankheitsbedingten Symptome voran, die den Krankheitsverlauf befeuern und das Risiko für einen plötzlichen Herztod maximieren. Im fortgeschrittenen Stadium leiden Betroffene in Verbindung mit einfacher Tätigkeit unter massiver Atemnot. Im Endstadium sind Patienten bereits in Ruhe von Luftnot betroffen.

3. Rapide Gewichtszunahme kann auf eine Herzschwäche hinweisen

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Eine rapide Gewichtszunahme gilt als Alarmsignal des Körpers. Demnach forciert eine Herzschwäche besonders häufig eine massive Gewichtszunahme. Ursächlich hierfür sind Wassereinlagerungen im Venen- und Beinbereich. Diese sind auf einen anhaltend geschwächten Herzmuskel zurückzuführen, der aufgrund dauerhaft eingeschränkter Aktivität nicht die Fähigkeit besitzt ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen.

Dies forciert einen Rückstau im Bereich der Venen mitsamt Wassereinlagerungen. Derartige Ödeme treten bevorzugt an Knöcheln, Füßen und Beinen auf. Sie tragen zu einer massiven Gewichtszunahme bei und gelten als Merkmal für eine fortschreitende Herzschwäche. Insbesondere in Verbindung mit kalten Füßen, Beinen und Fingern, nächtlichem Harndrang, Schwindel, Husten und Herzklopfen bei Belastung sind Ödeme als mögliche Hinweise auf eine mangelhafte Herzgesundheit zu verstehen.

4. Übelkeit und Erbrechen mit massivem Ausmaß sollten hellhörig machen

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Übelkeit, Erbrechen, starke Schmerzen in der Oberbauchregion und Atemnot gehören zu der Gruppe der unspezifischen Merkmale, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Stehen entsprechende Beschwerden in Verbindung mit einem Herzinfarkt, zeigen sich die Symptome in einem besonders massiven Ausmaß.

Klinischen Studien zufolge entwickeln Patienten, die einen akuten Herzinfarkt erleiden, rund 24 bis 48 Stunden vor dem jeweiligen Ereignis spezifische Symptome, die als potenzielle Herzinfarktvorboten fungieren. Betroffene leiden häufig 24 bis 48 Stunden vor dem Infarkt unter einer vorübergehenden Brustkorbenge oder verspüren phasenweise ein Brennen im Brustkorb. Derartige Beschwerden treten in Ruhe und bei Belastung auf und gehen häufig mit nächtlichen Schlafstörungen einher.

5. Unregelmäßigen Herzschlag konsequent im Blick behalten

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Ein unregelmäßiger Herzschlag fungiert als Warnzeichen für Herzrhythmusstörungen in Form von Vorhofflimmern. Wer regelmäßig Herzrasen oder Herzstolpern registriert, sollte zwingend einen Kardiologen konsultieren. Langzeit-EKG, Eventrecorder oder Smartwatches mit EKG-Funktion begünstigen die Früherkennung des potenziell lebensbedrohlichen Vorhofflimmerns. Die Herzrhythmusstörung, die an eine eingeschränkte Aktivität der Herzvorhöfe gekoppelt ist, forciert die Entstehung von Blutgerinnseln.

Die häufig im linken Vorhof entstehenden Blutgerinnsel fördern einzelfallabhängig Herzinfarkte oder Schlaganfälle bzw. Hirninfarkte. Verbleibt das Gerinnsel im Herzbereich, entsteht ein Herzinfarkt. Gelangt der Thrombus in Verbindung mit dem Blutstrom ins Gehirn, droht ein Hirninfarkt. Schwindel, Atemnot, Enge in der Brust und Schwäche zählen zu der Gruppe der unspezifischen Merkmale für Vorhofflimmern.

6. Wiederkehrende nächtliche Hustenanfälle sind keine Lappalie

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Wiederkehrende Hustenanfälle, die primär in der Regel in der Nacht und im Liegen auftreten, deuten auf eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) mitsamt Herzasthma hin. Flankiert von Kurzatmigkeit, die sich tagsüber äußert, Atemnot mit Panikattacken, rascher Ermüdung und Rasselgeräuschen beim Atmen, gilt der Husten als spezifisches Symptom für Herzschwäche.

Herzasthma gilt als diesbezügliches Symptom und kein eigenständiges Krankheitsbild. Ursächlich hierfür ist eine linksseitige Herzinsuffizienz, die mit einer Schwächung der linken Herzhälfte einhergeht, eine unzureichende Blutverteilung im Körper auslöst und einen Blutstau bis hin in den Lungenbereich verursacht. Dies sorgt für einen hohen Druck auf das Lungengewebe und fördert Ödeme in der Lungenregion bzw. eine Stauungslunge und Atemnot. Ein derartiger Zustand ist lebensbedrohlich.

7. Kalter Schweiß ist häufig nicht harmlos …

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Kalter Schweiß tritt häufig in Verbindung mit einem Herzinfarkt auf. Betroffene klagen oftmals über kalten Schweiß, der sich in Kombination mit besonders blasser und fahler Haut und einem ausgeprägtem Angstgefühl zeigt. Weitere Anzeichen eines Herzinfarktes sind starke Schmerzen, die im Bereich des Brustkorbs auftreten oder hinter dem Brustbein lokalisiert sind.

Derartige Schmerzen strahlen in andere Körperregionen wie Kiefer, Arme, Rücken, Hals, Kiefer, Schultern oder Beine aus. Erstrecken sich die Schmerzen über ein Zeitfenster, das 5 Minuten übersteigt, besteht direkter Handlungsbedarf. Betroffene wählen idealerweise die 112 oder konsultieren eine Brustschmerzambulanz (CPU). Massive Brustschmerzen bei kleinen Belastungen sind ein möglicher Indikator für Brustenge, die jederzeit einen Herzinfarkt forcieren kann.

8. Entzündetes Zahnfleisch fördert ganzheitliche körpereigene Entzündungsreaktionen

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Entzündetes Zahnfleisch gilt als anhaltende Belastung für Herz, Gelenke und Gefäße. Parallel dazu steigert entzündetes Zahnfleisch die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen im Rahmen der Schwangerschaft, beeinträchtigt die weibliche Fruchtbarkeit negativ und erhöht das Risiko für bestimmte Tumorerkrankungen, Rheuma, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz.

Verantwortlich für die dynamische Wechselwirkung zwischen Zahn- bzw. Mundgesundheit und ganzheitlicher Gesundheit sind Mundbakterien, die die Entzündungszellen im Mundraum besiedeln und über den Blutkreislauf in den Körper gelangen. Dort reichern sie sich an und triggern Entzündungsreaktionen, die chronische Entzündungen und Zellschäden verursachen. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine entzündungshemmende Ernährung, Stressreduktion und eine erstklassige Mundhygiene dienen als wirksame Instrumente gegen Zahnfleischentzündungen, die die Zellalterung befeuern.

9. Schnarchen ist ein Gesundheitsrisiko

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Schnarchen entfaltet einen negativen Effekt auf die ganzheitliche Gesundheit. Demnach schwächt es das Immunsystem, senkt die Schlafqualität, belastet das Herz-Kreislaufsystem, hemmt die Zellregeneration und steigert das Risiko für Bluthochdruck, Demenz, kardiale Ereignisse und Übergewicht.

Als Auslöser für das Schnarchen sind geschwächtes Gewebe und schlaffe Muskeln im Bereich des Rachens identifiziert. Diese flattern während des Schlafens unkontrolliert in der Luft und forcieren die Schnarchgeräusche. Ebenso tragen große Rachenmandel sowie ein kurzer Unterkiefer zum Schnarchen bei. Grundsätzlich steigert der Genuss von Alkohol die Intensität des Schnarchens. Manifestiert sich das nächtliche Sägen, drohen zudem Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und Herzinfarkt. Aufgrund dieser Aspekte ist Schnarchen nicht zu verharmlosen. Vielmehr fordert es eine umfassende Analyse des Schlafverhaltens.

10. Anhaltender Stress triggert das lebensgefährliche Broken Heart-Syndrom, das Herzinfarkte begünstigt

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Anhaltender Stress besitzt das Potenzial, das Broken Heart-Syndrom ( Tako-Tsubo-Syndrom) zu triggern. Dauerhafter Stress in Form von negativen und positiven emotionalen Stresszuständen forciert das Syndrom. Primär sind Frauen von der Herzerkrankung betroffen, die an eine massive Reduktion der herzeigenen Pumpleistung gebunden ist und ähnliche Symptome wie ein Herzinfarkt zeigt. Weil das Syndrom wenig erforscht ist, erhalten Betroffene eine konventionelle Herzinfarkttherapie in Verbindung mit Medikamenten, die zielgerichtet die Herzbelastung minimieren. Bleibt das Broken Heart-Syndrom unbehandelt, folgt in der Regel ein Herzinfarkt. Zudem drohen Risse im Herzmuskel und Herzrhythmusstörungen.

Anzeichen für das Broken Heart-Syndrom sind Atemnot, Übelkeit, Oberbauchschmerzen und ein Engegefühl in der Brust.

11. Magnesium- und Kaliummangel begünstigen Herzrasen

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Kalium und Magnesium stabilisieren die Herzzellen und tragen zu einem regelmäßigen Herzschlag bei. Demnach ist ein ausbalancierter Kalium- und Magnesiumspiegel für eine reibungslose Pumptätigkeit des Herzens essenziell. Herzkranke Menschen, die unter einem Magnesium- oder Kaliumdefizit leiden, neigen zu einer erhöhten Aktivität von herzeigenen Muskel- und Schrittzellen. Dieser Zustand forciert Herzrhythmusstörungen, trägt zum Herzversagen bei und verschlimmert bestehende Herzerkrankungen.

Personen ohne diagnostizierte Herzkrankheit reagieren auf einen Mangel an den Mineralien Kalium und Magnesium mit Herzstolpern bzw. harmlosen Extraschlägen. Für eine bestmögliche Versorgung mit Kalium und Magnesium empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von ausgesuchten Mineralienlieferanten. Exemplarisch hierfür sind Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Gemüse, Nüsse, Samen, Bananen, Haferflocken und Aprikosen.